Kein Leuchtturm in Texas - Haus auf Long Island |
Also seit "Die Auswanderer" im Fernsehen gelaufen ist, muss man sich ja fast schaemen zu sagen, dass man einer ist. Komischerweise assoziieren "die Leute" einen schnell mit dem kauzigen Konny Reimann, den die BILD-Zeitung zum "Vorzeige-Auswanderer" erkoren hat. Ich bin aber nicht Konny Reimann. Ich spreche gutes Englisch. Ich habe einen gescheiten Job und bin nicht durch die Green Card Lottery hierher gekommen. Ich hab mir nicht im Garten einen Leuchtturm gebaut und ich versuche nicht, meine amerikansichen Freunde zum Deutsch-sein zu konvertieren. Trotzdem hat mich letztens ein Touri im Flieger auf dem Weg in die USA gefragt, ob ich "So ein Konny Reimann Typ" sei.
Die sollten mal das durchmachen, was wir "normalen" Auswanderer bei der Einwanderung so mitmachen muessen. Da mein Mann ja Amerikaner ist, mussten wir nach unserer Heirat jede Menge Papierkram anbringen um zu beweisen, dass unsere Ehe echt ist. Von Liebesbriefen, Fotoalben, ueber Schaetzung des Hauses, Bankauszuegen, Briefen von Freunden, die bezeugen mussten, dass sie schon mal bei uns zum Essen waren, wir hatten eine ganze Kiste Unterlagen dabei, als wir zum beruechtigten Interview mussten. Dann muss man sich als Einwanderer aerztlich untersuchen lassen - man koennte ja die Kraetze haben, Fingerabdruecke etc. abgeben - und wenn dann alles durch ist, dann ist man ein "Resident Alien" - so eine Art legaler Ausserirdischer. Von wegen Leuchtturm im Garten und dicken Truck fahren. Was wohl aus Konny Reimann in den USA geworden waere, wenn er nicht staendig ein Kamerateam um sich herum gehabt haette?!