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Thursday, December 1, 2011

Darf's ein bisschen Weihnachten sein?

Traditionell ist das Wochenende nach Thanksgiving in den USA das Wochenende, an dem der Hausherr die Weihanchtsbeleuchtung aus dem Keller, vom Dachboden oder aus der Garage kramt, die lange Leiter vors Haus stellt und mit der weihnachtlichen Verschoenerung des Heims beginnt.
Nachbar Dennis holt den vier Meter hohen aufblasbaren Santa aus der Kiste und hofft von nun an, dass nicht wieder ein Schneesturm wie im letzten Jahr das Ding uebers Dach in den Garten der Nachbarn fegt. Nachbar Brad wickelt wieder seine bunte Lichterkette um die Saeulen auf der Terrasse und laesst sein Haus damit ein bisschen wie eine hawaianische Cocktailbar aussehen und Familie Miller hat in diesem Jahr neben drei Weihnachtsengeln, sieben Rentieren, Santa auf dem Motorrad, Bart Simpson mit Elf-Ohren und vier Pinguinen mit Schal auch noch einen Schlitten mit Paeckchen direkt am Schornstein haengen und ein blinkendes Leuchtschild mit der Aufschrift "North Pole" im Garten stehen. 
Das staedtische Elektrizitaetswerk reibt sich die Haende und die Nachbarschaft srahlt am Samstagabend in weihnachtlichem Glanz.
Dies ist die Zeit, in der ich auf dem Heimweg von der Arbeit jeden Abend eine andere Route nehme, um mir die "Weihnachts-Installationen" der anderen Nachbarschaften anzusehen. Hier kitschig, da elegant, dort strahlt der ganze Block, drei Strassen weiter haben alle dieselben Lichterketen um die Briefkaesten gewickelt. 
Doch dann der Schock: Snowball Drive in Cold Spring Harbor, eine wohlhabenden Nachbarschaft, schoene Haeuser, grosse Vorgaerten - nicht ein einziges Haus ist dekoriert. Voellige Dunkelheit. Keine Kerze, kein Laempchen, kein Rentier - gar nichts. Ist hier der Geist der Weihnacht verloren gegangen? Weihanchten verpennt? Sparmassnahmen? Neben all den warm leuchtenden Nachbarschaften sah Snowball Drive ein bisschen aus wie das kalte Herz der Stadt. Ich war, ganz ehrlich, total enttaeuscht und werde Snowball von meiner Weihnachtsroute streichen - fuer jetzt. Vielleicht werde ich in ein, zwei Wochen nochmal vorbeischauen - Weihnachten kann doch nicht ganz an denen vorbei gehen!
Wir haben unseren fuenf Meter hohen Lichterbaum in diesem Jahr mit LED-Laempchen aufgemotzt und erhellen damit die ganze Nachbarschaft und am Samstag haben wir alle Nachbarn zu einer Tree-Lighting-Party eingeladen und dann werden gleichzeitig auf dem ganzen "Block" die Lichter angeschaltet. Vielleiht kann der Liebste bis dahin noch die Eiszapfen -Laempchen an der Regenrinnen befestigen, die bunten Lichterkette entlang der Treppen verlegen und den Kranz im Hausgiebel erleuchten - naechstes Jahr dann vielleicht ein leuchtendes Rentier....
Schoenen Advent!
 

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